Kurztrip Berlin

Das Brandenburger Tor bei einem Kurztrip Berlin besuchen
Das Brandenburger Tor - Wahrzeichen von Berlin

Wie der Phönix aus der Asche, das ist die Berliner Masche

Die Zuständigen für Stadtmarketing in Rom, Paris, London und manch anderen europäischen Metropolen mögen sich angesichts der jährlich stetig steigenden Besucherzahlen Berlins mittlerweile des Öfteren schon mal vor Neid die Haare raufen, doch die Gunst der Stunde und vor allem die des internationalen Publikums scheinen ganz klar bei der deutschen Hauptstadt und ihren zahlreichen Attraktionen zu liegen.

Ein Kurztrip nach Berlin gehört heute scheinbar bei den meisten Städtereisenden schon zum guten Ton, gerade auch Gruppen und Familien entdecken die Vielfalt der Stadt gerne gemeinsam. Es ist wohl die einzigartige und von vielen Gästen der Stadt als unvergleichbar beschriebene Mischung aus Geschichte und Gegenwart, Großstadt und Grünflächen, Gelassenheit und „Getue“, Arriviertem, Bodenständigem und Unfertigem, aus Kultur, Politik und verschiedenen Ethnien sowie die im globalen Vergleich noch recht günstigen Preise für Kost und Logis, welche Urlauber aus aller Herren Länder sich für einen Kurztrip nach Berlin begeistern lassen. Während nämlich in der britischen oder französischen Hauptstadt Übernachtungen sogar in eher einfachen und spartanischen Unterkünften in der Hauptsaison schnell mit 100 oder mehr Euro pro Kopf und Nacht zu Buche schlagen können, sind in Berlin mit etwas Glück und Planung preiswerte Hostels ab schon etwa bereits 10 Euro zu haben. Speziell in den letzten ca. fünf Jahren sind um den neuen Berliner Hauptbahnhof und den Alexanderplatz, in den Bezirken Kreuzberg-Friedrichshain, Neukölln, Pankow und Mitte zahlreiche erschwingliche Backpacker-Hostels, Hotels und auch preisgünstige Kneipen, Bars und Restaurants entstanden, die einen Kurztrip nach Berlin gerade auch für jüngere Reisende immer attraktiver machen.

Spaß an der Spree für „`nen Appel und `nen Ei“

Denn auch das viel gerühmte und in Dutzenden von Rock- und Popsongs verewigte Tag- und Nachtleben der ehemaligen Front- und Mauerstadt und heutigen Ideen-Werkstatt unzähliger internationaler Kreativer aus den Bereichen Design, Mode, Internet, Film und Musik kostet bei Weitem nicht so viel wie an der Seine oder an der Themse.

Als klassische „Kneipenmeilen“ mit teilweise eng an eng aneinander liegenden Bars, Klubs, Cafés, Imbissen, Restaurants, Geschäften und speziell im Sommer wegen ihrer günstigen Getränkepreise beliebten Spätverkaufsstellen gelten die Simon-Dach-Straße in Friedrichshain, die Kastanienallee, die Eberswalder Straße, die Schönhauser Allee und deren Seitenstraßen in Prenzlauer Berg, die Weserstraße samt Umgebung in Neukölln sowie die Oranien- und die Schlesische Straße, die Bergmannstraße, die Gneisenaustraße und der sog. „Gräfekiez“ am Kottbusser Damm in Kreuzberg.

Doch letztlich sollte man sich bei einem Kurztrip nach Berlin nächtens auch einmal in die noch als Geheimtipp gehandelten Bezirke bzw. Ortsteile Wedding und Lichtenberg wagen, dort liegen sowohl die Mieten als auch die Preise für Speisen (5 bis 10 Euro) und Getränke (zwischen 1 und 3 Euro) in der Gastronomie häufig sogar noch unter dem Berliner Durchschnitt. Die Berliner „Nationalgerichte“ Currywurst und Döner Kebap bekommt man natürlich an fast jeder zweiten Ecke noch billiger. Doch auch afrikanische, asiatische, amerikanische und eigentlich jede europäische Küche ist in Berlin mit mindestens ein, zwei Restaurants vertreten, viele russische Gaststätten gibt es zum Beispiel in Charlottenburg, zahlreiche vietnamesische in den östlichen Innenstadt-Bezirken, Kreuzberg und Neukölln hingegen sind für türkische und arabische Spezialitäten bekannt. Eine kulinarische Kurzreise nach Berlin wird also garantiert nicht langweilig werden, eher wird man vor die berühmt-berüchtigte Qual der Wahl gestellt. Insbesondere dann, wenn man für die Städtereise nur wenige Nächte geplant hat.

Karneval der Kulturen und Party rund um die Uhr(en)

Partyhauptstadt BerlinNicht erst seit der Maueröffnung 1989, sondern bereits in den 1970er Jahren - man denke an die musikalischen Berichte und Beichten eines David Bowie in „Heroes“ - doch spätestens ab dem Siegeszug der Techno-Musik und der damit verbundenen Festivals wie der einstigen „Love-Parade“ und bis zu dreitägigen Party-Marathons ab den 1990er Jahren hat sich Berlin immer mehr den Ruf einer ausdauernden, aufgeschlossenen, exzessiven, lebensfrohen und toleranten europäischen Feierhauptstadt quasi „ertanzt und ertrunken“.

Mittlerweile ist ein Kurztrip nach Berlin über das Wochenende für die europäische Jugend fast so selbstverständlich, wie eine Party in der eigenen Heimatstadt. International bekannte Clubs sind beispielsweise:

  • Berghain am Ostbahnhof
  • Bassy Cowboy Club am Senefelderplatz
  • Café Moskau an der Karl-Marx-Allee
  • Club der Visionäre am Schlesischen Busch
  • Cookies an der Friedrichstraße
  • Golden Gate am Monbijoupark
  • KitKatClub in der Köpenicker Straße
  • Roten Salon in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
  • Liveklub SO 36 in der Oranienstraße am Kottbusser Tor

Neben der ausgeprägten Cubszene gibt es auch viele Straßenfeste, die Einheimische wie Besucher auf einem Kurztrip durch Berlin jedes Jahr zuverlässig anziehen. Dies sind zum Beispiel

  • der erste Mai im östlichen Kreuzberg,
  • der Karneval der Kulturen rund um das Hallesche Tor Mitte Mai,
  • das Frühlingsfest auf der Domäne Dahlem im März,
  • das Schöneberger Rheinstraßenfest im April,
  • der Christopher Street Day,
  • die Fete de la musique,
  • das jazzige Bergmannstraßenfest,
  • das Internationale Straßentheaterfestival „Berlin lacht!“.

Goldelse, Hungerharke, Telespargel, Waschmaschine und Wasserklops

Der sich oft sehr bildlich und ironisch manifestierende Berliner Dialekt und Humor hat vor allem für die großen Gebäude und bekannten architektonischen Attraktionen der Stadt schon immer gerne augenzwinkernde Spitznamen vergeben. Auch Urlauber während eines Kurztrips nach Berlin werden angesichts der meist passenden Umschreibungen der jeweiligen Gebäude leicht grinsen müssen, an Schlagfertigkeit und Sarkasmus hat es den Berlinern angesichts der stürmischen Geschichte ihrer Stadt noch nie gefehlt.

Bei der Reihenfolge in der Überschrift handelt es sich um die goldene Siegessäule im Tiergarten, das Luftbrückendenkmal auf dem Platz der Luftbrücke vor dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, den Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz, das kubisch geformte Kanzleramt samt großer runder Fenster und den ebenfalls sehr rundlich erscheinenden Weltkugelbrunnen am Breitscheidplatz neben der Gedächtniskirche am oberen Ende des Kurfürstendamms.

Weitere bekannte Sehenswürdigkeiten mit mehr oder liebevollem Zweitnamen sind der „Tränenpalast“ als das denkmalgeschützte Abfertigungsgebäude des ehemaligen Grenzübergangs am Bahnhof Friedrichstraße, die „Nuttenbrosche“ für den Völkerfreundschaftsbrunnen auf dem Alexanderplatz, der „Lange Lulatsch“ für den Berliner Funkturm am Messegelände und die „Denkbeule“ für die Kuppel des Reichstages. Ebenfalls häufig im Rahmen eines Kurztrip nach Berlin besichtigt werden der Potsdamer Platz, der Berliner Dom, das Brandenburger Tor, der frühere Grenzübergang Checkpint Charlie, der Gendarmenmarkt, die Hackeschen Höfe, das Holocaust-Mahnmal, das Jüdische Museum, das Kulturforum, die Museumsinsel, die Neue Synagoge, das Nikolaiviertel und der Zoologische Garten. Berlin ist deshalb nicht nur wegen der vergleichsweise noch günstigen Preise ein gutes Ziel für einen Wochenendtrip.