Fahrradurlaub in Deutschland und Europa

Der Fahrradurlaub hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu einer der beliebtesten Formen der aktiven Ferien entwickelt. Nicht zuletzt ist dies den verschiedenen Varianten zu verdanken, in denen heute Fahrräder angeboten werden. Beginnend beim normalen Freizeitrad über das Trekkingrad bis hin zum Mountainbike und nicht zu vergessen dem Rennrad oder wohl eher der Rennmaschine. Denn moderne und gute Fahrräder zeichnen sich durch hochwertige Komponenten aus, die den Spaß am Radfahren gerade im Urlaub unterstützen. Wohl in kaum einer anderen Form des Reisens lassen sich aktive Bewegung und das Kennenlernen von Menschen und Landschaften so gut miteinander kombinieren wie beim Fahrradurlaub. Dabei ist der Urlaub mit dem Rad schon lange nicht mehr nur auf innerdeutsche Ziele beschränkt. Dank günstiger und schneller Transportmittel steht dem Fahrradurlauber ganz Europa offen und wer noch größere Ambitionen besitzt, findet auch jenseits des Atlantiks oder auf anderen Kontinenten tolle Radwege, die es zu befahren gilt.

Familie im Fahrradurlaub
Mit der Familie in den Fahrradurlaub

Die beliebtesten Länder zum Radfahren im Urlaub

Von Deutschland aus ist es zunächst einmal Deutschland selbst, das in seiner Vielfältigkeit für Fahrradurlauber glänzt. Da sind die riesigen Flachlandgebiete des Nordens wie etwa die Mecklenburgische Seenplatte oder auch das Küstengebiet von Schleswig-Holstein genauso wie die körperlich anspruchsvolleren Mittelgebirge des Sauerlandes oder des Schwarzwaldes. Genauso verhält es sich mit den direkten Nachbarländern. Frankreich bietet wunderschöne Gegenden, die sich mit dem Fahrrad erkunden lassen, genauso wie das „Fahrradland“ Holland oder der östliche Nachbar Polen. Im Süden sind es die Schweiz und Österreich, die als Alpenländer sowohl leichte Touren durch Hügellandschaften wie auch sehr anspruchsvolle Bergstrecken besitzen. Im weiteren Ausland sind es vor allem Ziele auf der spanischen Halbinsel wie auch die dazugehörigen Inseln der Balearen und der Kanaren.

Wer in einem der hier vorgestellten Länder seinen Fahrradurlaub verbringen möchte, sollte dabei daran denken, dass eventuell andere Straßenverkehrsgesetze bestehen und das im Notfall die richtige Notrufnummer im Handy eingespeichert ist.

Hier eine kleine Liste der Notrufnummer der oben angesprochenen Länder:

  • Holland, die 112 für Rettungsdienst und Polizei
  • Frankreich, die 112 oder die 15 für Rettungsdienste und die 17 für die Polizei
  • Polen, die 112 für Rettungsdienst und Polizei
  • Schweiz, die 144 für Rettungsdienste und die 112 oder 117 für die Polizei
  • Österreich, die 112 und die 144 für Rettungsdienste und die 133 für die Polizei
  • Spanien, die 061 für Rettungsdienste und die 112 für die Polizei, dies gilt auch für die Balearen wie Mallorca und die Kanarischen Inseln wie etwa Teneriffa.

Damit die Erreichbarkeit der jeweiligen Notrufnummern auch gewährleistet ist, sollte eventuell für das eigene Mobiltelefon eine Prepaid-Karte des jeweiligen Landes erworben werden, da gerade die Anwahl von Notrufnummern mit einer deutschen SIM-Karte zu Problemen führen könnt.

Das Fahrrad als Gepäckstück

Fahrradtransport im Urlaub
Transport von Fahrrädern mit dem Dachträger

Sowohl die Bahn wie auch die meisten Busgesellschaften und auch Fluggesellschaften bieten die Mitnahme des Fahrrades in den Urlaub als Gepäck an. Allerdings nicht umsonst. So bietet etwa Condor die Mitnahme des Fahrrades bei Voranmeldung und bis zu einem Gewicht von nicht mehr als dreißig Kilogramm für 50 Euro an. Ausgenommen hiervon sind E-Bikes.

Die Bahn ermöglicht die Mitnahme des Fahrrades für 9 Euro pro Strecke. Für Bahncard-Inhaber ermäßigt sich der Preis auf 6 Euro. (Angaben ohne Gewähr, Stand: 24.11.2014)

Bei den vielen verschiedenen Busreiseunternehmen ist die Mitnahme des Fahrrades unterschiedlich geregelt. So bietet das Unternehmen BerlinLinienBus die Mitnahme auf allen innerdeutschen Strecken gegen eine Gebühr von 10 Euro an. Bei Flixbus sind sogar die Ziele Zürich, Prag und Groningen für nur 9 Euro möglich. (Angaben ohne Gewähr, Stand: 24.11.2014)

Die besten innerdeutschen Radtouren

Natürlich hängt die Wahl einer Radstrecke von den jeweiligen Vorlieben ab, wobei in Deutschland die Auswahl aufgrund der Vielzahl an möglichen Touren sehr schwer fällt. Werden die Bewertungen der Fahrradurlauber auf den verschiedenen Portalen im Internet zurate gezogen, ergibt sich hierbei jedoch eine ziemlich eindeutige Rangliste, welches die beliebtesten Radtouren oder Radwege in Deutschland sind. Hier die sieben beliebtesten Radwege:

  • Der Elberadweg, 1120 Kilometer von Tschechien bis Cuxhaven
  • Der Weser-Harz-Heide Weg. Rund 400 Kilometer vom Harz bis wiederum Cuxhaven
  • Berlin-Usedom, etwa 350 Kilometer.
  • Der Main-Radweg, von Bischofsgrün nach Mainz auf 600 Kilometer Streckenlänge
  • Von Perl nach Koblenz führt der Mosel-Radweg über eine Länge von 250 Kilometern
  • Bodensee-Königssee-Weg, Lindau als Ausgangspunkt und Chiemgau als Ziel. Rund 420 Kilometer durch den bayrischen Süden
  • Der Kocher-Jagst-Radweg, 330 Kilometer von Aalen bis Bad Friedrichshall

Natürlich benötigen die weiter südlich in Deutschland gelegenen Radtouren aufgrund der Steigungen eine bessere sportliche Kondition als etwa die Strecke Berlin-Usedom, die weitestgehend flach verläuft. So besitzt der Kocher-Jagst-Radweg durchaus beachtliche Steigungen und Gefälle genauso wie der Bodensee-Königssee-Weg. Dafür entschädigen beide Strecken durch herrliche Landschaften und interessante Details wie etwa Schlösser und Burgen in Bayern oder den Limes-Wall im Norden Baden-Württembergs.

Radtour am Fluss entlang
Eine Radtour durch idyllische Berglandschaften

Dass die meisten Radwege entlang eines Flusses führen, ergibt sich einfach daraus, dass sich hier Radwege gut anlegen lassen, Steigungen und Gefälle dem Flussverlauf entsprechen und nicht zuletzt dem, das gerade Flusslandschaften reizvolle und fotogene Motive bieten. Zudem besitzen alle großen Flüsse in Deutschland bereits seit Jahrhunderten eine sehr gute Infrastruktur mit Gasthäusern oder Hotels, da sowohl die Mosel wie auch die Elbe, der Main oder Rhein schon immer bedeutende Verkehrswege waren.

Die richtige Ausrüstung

Aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die einer Radtour zugrunde liegen können, ist es nicht ganz einfach, pauschal etwas über die notwendige Ausrüstung zu sagen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass das mitgeführte Gepäck möglichst leicht ist, denn jedes Kilo zu viel bedeutet eine unnötige Anstrengung.

Auch die Art und Weise, wie das Gepäck transportiert wird, ist entscheidend. Bewährt haben sich hierbei wasserdichte Packtaschen sowohl seitlich am Hinterrad wie auch am Vorderrad und eine Lenkertasche mit Kartenfach. Ein eventuell mitgeführter Rucksack sollte möglichst leicht sein, denn die zusätzliche Rückenbelastung während des Radfahrens lässt den oder die Radfahrerin schnell ermüden. Bekleidung sollte sich auf das Notwendigste beschränken. Dazu kommt Werkzeug für unterwegs genauso wie Ersatzteile, etwa ein Fahrradschlauch und Flickzeug oder Ersatzseilzüge für die Bremsen oder die Schaltung. Im weiteren werden Wasch- und Pflegemittel benötigt genauso wie Erste-Hilfe-Material inklusive Insektenschutzmittel. Nicht zu vergessen die notwendigen Papiere und natürlich das liebe Geld. Im Internet finden sich ausführliche Checklisten für die persönliche Radtour, die als Leitfaden zur Zusammenstellung der Ausrüstung dienen können.