Camperurlaub für Einsteiger: So gelingt der erste Trip
In Deutschland wurde 2023 ein Rekord von 42,3 Mio. Camping-Übernachtungen erreicht, was rund 8,7 % aller Gästeübernachtungen entspricht.
Zwischen 2016 und 2022 stieg die Zahl der in Deutschland zugelassenen Wohnmobile um 86 %, allein im ersten Quartal 2024 legten Neuanmeldungen um +7,2 % zu.
Der europäische Markt für Wohnmobil- und Campervermietung erzielte 2023 rund 160 Mio. USD Umsatz und wächst mit ca. 7–8 % pro Jahr.
Warum ist ein Camperurlaub so beliebt geworden?
Camperurlaub ist so beliebt geworden, weil es Flexibilität, Naturerlebnis und Unabhängigkeit vereint. Viele schätzen die Möglichkeit, spontan zu reisen, fernab vom Massentourismus unterwegs zu sein und trotzdem komfortabel zu übernachten – vor allem mit gemieteten Campern oder beim Glamping. Zudem gilt Camperurlaub als vergleichsweise günstige, familienfreundliche und nachhaltige Urlaubsform.
Digitale Buchungsplattformen wie Yescapa, PaulCamper oder Roadsurfer haben das Campern zusätzlich attraktiver und zugänglicher gemacht.
Das Teilen eines Campers über Plattformen wie PaulCamper, Yescapa oder Roadsurfer ermöglicht flexible Campingurlaube ohne eigene Anschaffungskosten. Die Mietpreise variieren je nach Saison, Fahrzeugtyp und Ausstattung – durchschnittlich liegen sie zwischen 80 und 140 Euro pro Tag, hinzu kommen oft eine Servicepauschale und Versicherungskosten. Wichtig ist, auf Kautionshöhe, Kilometerbegrenzungen, Stornobedingungen und Versicherungsumfang zu achten. Wer mit Hund reist oder spezielle Ausstattung wie eine Solaranlage oder Fahrradträger benötigt, sollte dies gezielt bei der Suche berücksichtigen. Gute Planung und rechtzeitige Buchung sichern die besten Fahrzeuge – besonders zur Hauptsaison.

Camper frühzeitig buchen – besonders in der Ferienzeit sind beliebte Modelle und Reiserouten schnell ausgebucht. Wer flexibel ist und auch die Nebensaison nutzt, spart oft deutlich bei Mietkosten und Campingplatzgebühren.
Notwendige Ausstattung vor der Buchung beachten
Bei der Buchung über Sharing-Portale sollte ein Camper eine grundlegende Ausstattung für einen komfortablen und gelungenen Urlaub mitbringen. Dazu zählen:
- Genügend Schlafplätze: Camper bieten je nach Modell verschiedene Schlafmöglichkeiten – meistens zwei bis sechs Schlafplätze, die den vorhandenen Raum effizient nutzen. Dazu zählen Festbetten, umbaubare Sitzgruppen, Hubbetten, Dachzelte oder Aufstelldächer sowie Etagenbetten und Schlafnischen über dem Fahrerhaus – ideal für Paare, Familien oder Gruppen.
- Kochgelegenheit: Gaskocher oder Küchenzeile mit Herd, evtl. Spüle
- Kühlschrank oder Kühlbox
- Geschirr und Kochutensilien: Teller, Besteck, Töpfe, Pfannen
- Frischwasser- und Abwassertank - sichert die Wasserversorgung besonders auf freien Stellplätzen ohne Infrastruktur. Frischwassertank liefert sauberes Wasser für Spüle, Dusche oder Kochen – wichtig bei Stellplätzen ohne direkte Wasserleitung. Abwassertank sammelt das gebrauchte Wasser (z. B. vom Abwasch oder Duschen), damit es umweltgerecht an speziellen Entsorgungsstationen entleert werden kann.
- Verdunkelung/Vorhänge schützen vor Sonnenlicht und unerwünschten Blicken. Je nach Modell kommen Plissees, Rollos, Vorhänge oder Thermomatten zum Einsatz – teils isolierend gegen Hitze und Kälte. Gegen Insekten helfen Mückenschutznetze an Fenstern, Türen oder Dachluken, die entweder fest eingebaut oder nachrüstbar als Spannrahmen oder Magnetvorhang erhältlich sind.

Als praktische Erweiterung lohnt sich auch ein Sonnensegel für den Camper. Es spendet angenehmen Schatten vor dem Fahrzeug, schützt vor direkter Hitzeeinwirkung und erweitert gleichzeitig den Wohnraum nach draußen – ideal für warme Tage oder als Regenschutz beim Kochen im Freien.
- Stromversorgung: Batterie oder Anschluss für Landstrom (inkl. Kabel)
- Tisch und Stühle für draußen
- Camperbeleuchtung: Sie erleichtert das Kochen, Lesen oder Zurechtfinden rund um den Camper und erhöht die Sichtbarkeit auf dem Stellplatz. Besonders praktisch sind akkubetriebe Tischlampen, die es auch für den Outdoorbereich gibt. Wer autark reist, profitiert von mobilen Solarleuchten. Fest verbaute LED-Lichter sind bei vielen Campern bereits Standard.
- Stauraum: für Kleidung, Vorräte und Ausrüstung. Dazu gehören Oberschränke, Schubladen, Bettfächer oder Heckgaragen. Zusätzliche Staufächer außen und bei Bedarf eine Dachbox schaffen Platz auch für sperriges Gepäck.
- Heizung (besonders wichtig in Frühling/Herbst): je nach Modell verfügen Wohnwagen über unterschiedliche Heizsysteme wie Gas- oder Dieselheizungen, die unabhängig vom Strom funktionieren und sich für autarkes Reisen eignen. Elektrische Heizlüfter sind dagegen nur mit Landstrom nutzbar und eher für Campingplätze gedacht. Höheren Komfort bieten Warmwasserheizungen mit Heizkörpern, wie sie oft in größeren Wohnmobilen verbaut sind.
- Toilette und Dusche (je nach Fahrzeugtyp)
Optional sinnvoll, besonders bei längeren Touren sind ebenfalls Solaranlage, Navigationssystem, Campingführer oder App-Zugang (z. B. Park4Night).
Fahrradurlaub mit dem Camper verbinden
Wer den Camperurlaub mit einem Fahrradurlaub kombinieren möchte, sollte auf einen passenden Fahrradträger achten. So lassen sich Fahrräder sicher transportieren und am Reiseziel flexibel nutzen – etwa für Stadtbesichtigungen oder Ausflüge in die Natur. Kombiniert mit einer Markise oder einem Sonnensegel entsteht ein idealer Rastplatz nach längeren Etappen. Für Einsteiger empfiehlt sich eine kürzere Reise in der Nähe, um Fahrzeug und Abläufe kennenzulernen. Auch das Rangieren, Tanken, Entleeren oder Befüllen der Wasseranlage will geübt sein. Wer sich gut vorbereitet, Fragen im Vorfeld klärt und nicht zu viele Etappen einplant, wird schnell Freude am Reisen mit dem Camper finden.