Der weiße Phosphor wurde im Zweiten Weltkrieg dazu verwendet Brandbomben herzustellen. Mittlerweile kommt es immer häufiger dazu, dass Teile dieser Bomben an den Stränden der Nord- und Ostsee angespült werden. Gefährlich daran ist, dass sie häufig mit Bernstein verwechselt werden. Wird der Phosphor trocken, entzündet er sich durch die Verbindung mit dem Sauerstoff aus der Luft. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 1300 Grad. Schwerste Verbrennungen sind die Folge. Löschen lässt sich der Brand nur mit Sand oder speziellen Feuerlöschmitteln. Wasser ist in diesem Falle leider wirkungslos. Die meisten Kurverwaltungen machen zwar auf diese Gefahr aufmerksam, aber trotz aller Bemühungen geschehen immer wieder Unfälle, wenn Bernsteinsammler an Nord- und Ostsee den Phosphor mit dem begehrten Schatzgut verwechseln.

Echter Bernstein an der Ostsee

Die Verwechslung von Bernstein und Phosphor birgt große Gefahren

Eine Verbrennung durch Phosphor können Sie nicht mit einer normalen Brandwunde vergleichen, weil die Haut dabei wesentlich stärker verbrennt. Phosphor dringt tief in das Gewebe ein und gelangt durch die einzelnen Hautschichten bis in das Gewebe der Muskulatur. Sind Sie betroffen, so sollten Sie sich umgehend ärztlich behandeln lassen. Dabei ist es meist erforderlich, einen Notruf abzusetzen. Ihrer Kleidung müssen Sie sich entledigen, kaltes Wasser aufsuchen und die Wunde möglichst mit Sand überdecken. Leider wird eine Hauttransplantation erforderlich werden. Aus gutem Grund sollten Sie daher den einfachsten Rat befolgen und niemals einen möglichen Fund in Ihre Jacken- oder Hosentasche stecken. Idealerweise verwenden Sie zum Transport ein Metall- oder Glasgefäß.

Wie können Sie sich schützen?

Phosphor an den Stränden der Nord- und Ostsee wird meist für diejenigen Bernsteinsammler gefährlich, die unvorsichtig vorgehen oder sehr unerfahren sind. Daher sollten Sie immer Vorsicht walten lassen. Haben Sie einen vermeintlichen Bernstein gefunden, transportieren Sie ihn niemals direkt am Körper. Verwenden Sie dazu immer ein festes Gefäß aus Glas oder Metall. Eine Tragetasche ist unter Umständen auch möglich. Später können Sie die Fundstücke dann zunächst auf feuerfestem Material trocknen, bevor Sie diese in der Wohnung unterbringen. Sind alle Stückchen getrocknet, können Sie sich sicher sein, dass es sich um echten Bernstein handelt.

Welche Sofortmaßnahmen sollten Sie im Ernstfall einleiten?

Falls Sie am Strand mit Phosphor in Berührung kommen und eine Verbrennung nicht mehr zu vermeiden ist, sollten Sie idealerweise die betroffenen Kleidungsstücke ausziehen und versuchen, den Brand schnellstmöglich zu löschen. Der brennende Phosphor kann sich in Verbindung mit Wasser zu einer ätzenden Säure verwandeln. Aus diesem Grund sollten Sie das Feuer nicht mit Wasser löschen. Ohnehin wäre dieses wirkungslos. Besser ist es, feuchten Sand zum Ersticken des Feuers zu verwenden. Befinden sich noch Reste des Phosphors auf Ihrer Haut, müssen diese umgehend beseitigt werden. Gerät der Phosphor wieder mit Sauerstoff in Verbindung, käme es ansonsten zu einer weiteren Verbrennung. Da Sie allerdings am Strand keinerlei oder nur sehr wenig Mittel zur Entfernung des Phosphors finden werden, sollten sie umgehend einen Notarzt verständigen. Das ist allein schon deshalb erforderlich, weil Phosphor hochgiftig ist.

So erkennen Sie den echten Bernstein

So erkennen Sie den echten Bernstein. Er sollte folgende Merkmale aufweisen:

  • leicht brennbar
  • schwimmt an der Wasseroberfläche
  • unempfindlich gegenüber Lösungsmitteln
  • elektrische Aufladung möglich
  • leicht schmelzfähig
  • bläulicher Schimmer unter UV-Einstrahlung
  • weiches Material